Ein Welpe zieht ein – was muss ich beachten?!

Ayko im Alter von 10 Wochen

Ihr habt euch dazu entschieden, eure Familie zu vergrößern und einen Welpen bei euch aufzunehmen, die Freude ist riesig und ihr könnt es kaum abwarten. Doch sollte der Einzug eines Welpen auch gut vorbereitet sein, damit hinterher auch nichts fehlt und ihr den Tag des Einzuges und die schöne Zeit danach, voll genießen könnt.
Ein Welpe bringt nicht nur Freude und Spaß mit sich sondern auch Arbeit und unter Umständen manchmal auch Chaos, aber das ist völlig normal.
Bevor ich euch gleich ein paar Tipps gebe und euch aufliste, was unbedingt vorhanden sein muss, möchte ich euch aber noch ein paar wichtige Ratschläge geben, die einen Einzug für Hund und Mensch so angenehm wie möglich machen und Probleme vermeiden.
Ein Welpe zieht ein und ihr freut euch sehr über das neue Familienmitglied. Für den Welpen hingegen ist der Umzug eine große Umstellung: Eben lag er noch neben seinen Geschwistern und seiner Mutter unter der Wärmelampe in der kuscheligen Wurfbox und jetzt ist plötzlich alles neu und ungewohnt. Diese Abnabelung von seiner Familie und der gewohnten Umgebung ist wahnsinnig stressig für den kleinen Welpen. Alles riecht seit seinem Einzug bei euch zu Hause anders, die Geräusche sind unbekannt und mit seinen Geschwistern kann er auch nicht mehr toben. Der kleine Schatz muss sich an eine ganz neue Umgebung mit neuen Reizen und neuen „Rudelmitgliedern“ gewöhnen und braucht dazu eure Hilfe. Vor allem in den ersten Tagen ist es wichtig ihm zu zeigen, dass er nicht alleine ist, ihm sehr viel Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken, dazu Ruhe, Geduld und viele Streicheleinheiten, damit er sich bald sicher und geborgen fühlt. Man sollte nichts überstürzen, ihn langsam und mit viel Geduld an die neue Umgebung und die Familienmitglieder gewöhnen und nicht allzu viel von ihm verlangen. Ist der kleine Schatz gut angekommen und blüht auf, dann kann mit dem Training und allem anderen angefangen werden.

Schon vor seinem Einzug sollte die Wohnung „welpensicher“ gemacht werden. Der kleine neugierige Schatz muss vor Elektrokabeln, giftigen Pflanzen oder steilen Treppen geschützt werden und auch teure Teppiche oder sonstige Gegenstände sollten vorerst in Sicherheit gebracht werden, denn gerade am Anfang können einige Pipi-Unglücke passieren. Je geringer das Risiko für Hund und Hausrat ist, desto entspannter könnt ihr euch voll und ganz um euren Schützling kümmern und ihm alle nötige Aufmerksamkeit schenken.
Wichtig ist auch ein fester Futterplatz und ein stets gefüllter Wassernapf! Da ihr natürlich noch nicht wissen könnt, wo sich euer Schützling in der Wohnung am wohlsten fühlt, solltet ihr an verschiedenen Stellen Decken oder Körbchen platzieren, sodass er sich selbst seinen neuen Lieblingsplatz aussuchen kann.
Vor allem in den ersten Nächten wird der Welpe sein kuscheliges Rudel, seine Mama und Geschwister und seine gewohnte Umgebung vermissen. Ihr solltet darauf achten, dass sein Bettchen neben eurem Schlafplatz steht (wenn er nicht mit ins Bett darf ;)), sodass er immer in eurer Nähe ist. Wichtig ist auch, ihm zu zeigen, wer seine Bezugsperson ist, an die er sich immer wenden kann. Gerade in der ersten Zeit, benötigt er von dieser Person viel Nähe und Geborgenheit.
Wenn der kleine, neue Bewohner das Haus oder die Wohnung betritt, solltet ihr im viel Zeit geben, die neue Umgebung zu erforschen und ihn jede Ecke erforschen lassen. Dabei ist es aber auch wichtig, ihm die Gelegenheit zu geben, sich zurückzuziehen, wenn er das möchte. Gerade der erste Tag ist für den kleinen Scheisser unglaublich anstrengend, weil einfach alles in seinem noch sehr jungen Leben verändert wird. Um die Aufregung und den Stress so gering wie möglich zu halten, solltet ihr andere Menschen, die nicht zur Familie gehören, in den ersten 2-3 Tagen von dem Hund fern halten. Auch die Kinder (wenn welche vorhanden) sollten den Hund in den ersten Tagen nicht überfordern und erst mal in Ruhe ankommen lassen.
Obwohl dem Hund zunächst viel Geduld und Verständnis entgegengebracht werden sollte, ist es wichtig, dass er von Anfang an lernt, was er darf und was nicht erlaubt ist. Dies gelingt am besten, wenn ihr unerwünschtes Verhalten ignoriert und gutes Verhalten lobt. Hier solltet ihr aber darauf achten, dass dies nicht immer nur mit Leckerlies passiert, sonst baut der Hund eine Erwartungshaltung auf. Zeigt dem Hund, dass es sich lohnt, sich an euch zu orientieren und in eurer Nähe zu sein- so merkt er, dass er euch vertrauen kann. Lernt aber auch Ihr euer neues Familienmitglied in Ruhe kennen und gebt ihm viel Zeit, seine neue Umgebung zu erkunden. Ausgiebige Spielphasen und natürlich jede Menge Streicheleinheiten bauen schnell eine Bindung zu eurem Welpen auf.
Der kleine Welpe muss sich etwa alle zwei Stunden erleichtern ( so ist die Faustregel, aber das ist meiner Meinung nach bei jedem Hund individuell), in der Regel ist das sowohl nach dem Schlafen, nach dem Fressen, nach dem Spielen und auch in der Nacht der Fall. Ihr solltet aber um Unglücke zu vermeiden, gut auf den Hund achten und wenn er Anstalten macht, sofort reagieren und seinem Timing zuvorkommen und regelmäßig mit ihm nach draußen gehen, bevor es zu spät ist. So merkt er, dass er draußen sein Geschäft erledigen soll. Außerdem solltet ihr euren Hund gut beobachten, denn dann erkennt ihr schnell, wenn er unruhig wird und nervös umhertapst- das heißt in 99,9% der Fälle, die Welpenblase drückt. Ist dies der Fall, reagiert schnell und geht mit ihm nach draußen. So wird er schneller und leichter stubenrein. Wichtig zu wissen ist, dass ein Welpe erst mit etwa vier Monaten seine Schließmuskeln eigenständig kontrollieren kann. Vorher verrichtet er seine Geschäfte dann, wenn er muss.

Alle Welpen brauchen Bewegung und wollen ihre Umwelt erkunden, jedoch sind regelmäßige Ruhephasen von großer Bedeutung. Sobald ihr merkt, dass er müde wird, ist es an der Zeit, den Heimweg anzutreten. In den ersten Wochen wird das schnell der Fall sein. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Pro Lebenswoche sollte ein Hund eine Minute spazieren gehen. Ist der Welpe also zehn Wochen alt, sind das also zehn Minuten. Damit der Welpe zu einem gesunden Hund heranwachsen kann, benötigt er ganz viel Schlaf – bis zu 22 Stunden täglich. Das klingt natürlich wahnsinnig viel, ist aber völlig normal! Auch wenn der Hund älter ist, benötigt er noch immer sehr viel Schlaf, der Richtwert liegt bei 19-20 Stunden am Tag. In dieser Zeit verarbeitet er das Erlebte und tankt Energie für neue Abenteuer. Sorgt also entsprechend dafür, dass der junge Hund seine benötigten Schlafpausen von einer halben bis zu einer Stunde mehrmals am Tag einhalten kann.

Das sieht auf den ersten Blick jetzt natürlich extrem viel aus, ist es aber gar nicht. Ihr findet schneller in den Alltag mit dem neuen Mitbewohner hinein als ihr denkt und er ist auch schneller groß geworden, als es euch lieb ist. Als genießt jede Sekunde mit eurem Schatz!

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